Heimatverein Geltow e.V.


Historisches



Geltower Kirche

Die Geltower Kirche
In Ufernähe der Havel unweit von Baumgartenbrück, auf einem Hügel erhöht stehend, bietet das Geltower Gotteshaus mit dem seitlich aufragenden Spitzturm und dem teppichartig gemusterten Kirchendach einen überaus malerischen Anblick.
Der havelländische Ort Geltow am Schwielowsee wurde - wie Potsdam - im Jahr 993 erstmals urkundliche erwähnt. Schon 1355 gab es hier einen eigenen Pfarrer, woraus geschlossen werden kann, dass die erste, aus Feldsteinen errichtete Kirche im frühen 14. Jahrhundert entstanden sein muss. Sie wurde 1727 durch einen größeren Fachwerkbau mit hölzernem Turm ersetzt. "Letzterer war 1750, den 24. Juni, vom Gewitter gesplittert, ohne entzündet zu werden, so dass derselbe 1751 hat abgebrochen werden müssen. 1755 wurde ein neuer massiver Turm erbaut und hat 800 und etliche Reichstaler gekostet." Den Entwurf mit kuppelähnlicher Turmhaube lieferte Georg Christoph Berger.
Theodor Fontane beschrieb in seinen "Wanderungen" die alte Geltower Kirche:"…weiße Wände, eine mit Holz verschlagene Decke und hart an der Giebelwand eine ängstlich hohe Kanzel, zu der steile, geradlinige Seitenstiege führt. Und doch das Ganze nicht ohne stillen Reiz."

weiter lesen ->

Standort der Geltower Mühle

Die Mühle
Nur wenige Geltower wissen noch, dass es in ihrem Dorfe bis zum Anfang dieses Jahrhunderts eine Mühle gab. Die erste Nachricht über das Vorhandensein einer Windmühle stammt aus dem 15. Jahrhundert. In dieser Zeit war Geltow in adligen Besitz. Die Mühle gehörte teilweise den "von Rochow zu Plessow" und den "von Hake zu Gelte". Für 1624 ist ein Windmüller in Geltow bezeugt, doch kennen wir seinen Namen nicht. 1700 war sie für 2 1/2 Wispel Pachtkorn jährlich verpachtet.

weiter lesen ->

Ausschnitt Geltower Kolonisten

Die Kolonisten
Die preußischen Könige geben den größten Teil des Staatshaushaltes für ihre Armee aus. In einem Gedicht bespöttelte Ernst von Wildenbruch die Söldnerwerbung unter Friedrich Wilhelm I.:
"Zu rapportieren, Euer Majestät, der Kerl der vor Allerhöchstdenen steht,
das ist der Goliath der Polackei- er misst sechs Fuß und der Zolle drei,
hält sich nur leider etwas krumm, ist sechs Fuß lang und zwölf dumm.

weiter lesen ->

Gartenrestaurant Schulze und ehemaliges Schulzenhaus

Das Schulzenamt
Im Museum in Potsdam werden zwei sogenannte Schulzentafeln aus Alt-Geltow und Neu- Geltow aufbewahrt, die bis ins erste Jahrzehnt unseres Jahrhunderts in Gebrauch waren. An abgegriffenem Stiel ein Holzbrettchen, auf dem der Dorfschulze die "amtlichen Bekanntmachungen" von einst befestigte, die so als "Umlauf" von Hand zu Hand durchs Dorf gingen, erinnert uns diese Einrichtung an das Schulzenamt. Es ist bei uns entstanden in der Zeit der Besiedlung der Mark etwa im 12. Jahrhundert mit Hilfe einzelner "Lokatoren". Ein solcher Gründer einer planmäßigen Ansiedlung, vom Landesherrn, dem Markgrafen, dazu beauftragt, erhielt zur Belehnung seiner Arbeit eine größere landwirtschaftliche Nutzfläche als die übrigen Dorfbewohner; dafür hatte er diese als Schultheiß zur Ordnung und zur Einhaltung ihrer Pflichten gegenüber dem Landesherrn anzuhalten. Er versah also bestimmte Aufgaben in der niedrigen Gerichtsbarkeit und in der Staatsverwaltung (das Schulzengericht).

weiter lesen ->

Wentorfgraben Geltow

Der Wentorfgraben
Der Wentorfgraben zwischen Caputh und Geltow entstand als „Abzugsgraben der Havel“ im Zusammenhang mit der Urbarmachung des Golmer Bruchs im Jahre 1777. Die Kosten der Aushebung und Anlegung kamen aus königlichen Kassen.
Im Atlas von Suchodoletz aus dem Jahre 1682 kann man auf der Karte von „CAPPUT“ deutlich erkennen, daß der Petzinsee eine ausgeprägte „Nase“ in Richtung Schwielowsee hatte, die etwa dreiviertel des heutigen Grabens ausmachte. Keine fünfzig Meter war die Landenge zwischen Petzin und Schwielowsee breit. Diese Stelle bot sich also von Natur aus geradezu für einen Durchbruch an.

weiter lesen ->

Eisernte

Eiswerk Alt Geltow
Unter den Handelsartikeln, welche die nördlichen Länder unseres Erdballs nach dem von der Natur reicher gesegneten Süden ausführen, spielt das Eis keineswegs eine untergeordnete Rolle.

weiter lesen ->

Freisinnige Zeitung - die Assessorenfabrik

In der Assessorenfabrik zu Baumgartenbrück (Jugenderinnerungen von Eugen Richter)

Eine Stunde von Potsdam an der Straße nach Brandenburg, dort, wo jenseits des Wildparks sich die Aussicht auf die breiten Gewässer der Havel eröffnet, liegt das Dorf Alt-Geltow und vor der Brücke, welche über die Havel führt, das Wirtshaus Baumgartenbrück. Wer vor etwa 30 Jahren dort in Wald und Feld spazierte, dem begegneten hier und dort truppweise junge Stadtherren, welche halblaute Worte und Formeln über Staat, Recht, Gesetz, Paragraph, Steuer u. s. w. murmelten und sich dabei untereinander fragend ansahen. Der fremde Wanderer konnte fast glauben, daß sich in dieser stillen, schönen Gegend eine Heilanstalt für gemütskranke Politiker

weiter lesen ->